Filsø - Das botanische Mirakel

Ein Renaturierungsprojekt

Åbning af skolestuen ved Filsø.‎ 27. ‎september ‎2018

Das botanische Mirakel

Filsø

Als Besucher dieses Gebiets warten ganz außergewöhnliche Naturerlebnisse, denn seit einigen Jahren bestehen hier einzigartige Möglichkeiten für die Beobachtung von Vögeln. Früher war der See der zweitgrößte Dänemarks, wurde jedoch später zwecks Landgewinnung entwässert.

Seit 2011 ist das Gebiet Eigentum der Stiftung Aage V. Jensen Naturfond, die es kaufte, um den See wieder zu einem der größten Seen des Landes zu machen. Das Gebiet war schon immer Lebensraum für zahlreiche Pfl anzen und Tiere und durch die Renaturierung werden gute Bedingungen dafür geschaffen, dass hier mit der Zeit noch mehr herrliche Naturerlebnisse möglich werden.

Filsø

Erleben Sie Filsø

Mit einem Fernglas ausgerüstet kann man viele verschiedene Vogelarten beobachten, sowohl brütende Vögel als auch Zugvögel und Wintergäste. Im Frühling und Sommer kann man Graugänse mit ihren Küken am Ufer sehen oder den Ruf der Rohrdommel hören, der sich anhört, als ob man in eine Flasche pustet. Im Herbst und Winter kann man große Schwärme von Sing- und Pfeifschwänen beobachten. Sie  unterscheiden sich vom Höckerschwan durch die Schnabelfarbe. Erlebt man, dass plötzlich alle Vögel hochfl iegen, sollte man nach oben schauen. Es könnte ein Zeichen dafür sein, dass ein Seeadler oder ein andere großer Raubvogel auf der Jagd ist.

Sehen Sie das Faltblatt der Stiftung hier.

csm_Filsoe_kort_DK_6ef2081538

Bis Jahr 1852 - Der ursprüngliche Filsø

Der See hat bereits in der Wikingerzeit eine große Rolle gespielt, als er ein zur Nordsee offener Fjord war. Bei Henne Kirkeby befand sich eine große Wikingerwohnsiedlung mit ca. 375 kleinen Werkstätten, in denen Wolle gewebt wurde. Später wurde der Fjord durch das Wandern des Sandes geschlossen, und der See wurde zu einer wichtigen Lebensgrundlage für Bauern, Jäger und Fischer

csm_1852_filsoe_01_534d0c1d88

1852: Beginn der Eindämmung des Sees Filsø

Der See wurde von 2.000 Hektar auf 750 Hektar verkleinert. Im ursprünglichen See lebten zahlreiche Fischarten und viele Fischer ernährten sich durch die Fischerei im See. Je mehr der See eingedämmt wurde, umso weniger Fische gab es. Die Entwässerung erfolgte daher nicht ohne Kampf mit Fischern und Jägern, die von den Ressourcen des Sees abhängig waren.

csm_1947_filsoe_01_b3960ef8fb

1940 – 1947: Fortsetzung der Entwässerung des Sees

Die Entwässerung diente wirtschaftlichen Interessen und der See wurde zunehmend entwässert, um dem Wunsch nach mehr landwirtschaftlich nutzbarem Boden nachzukommen. Diese Arbeit wurde mit wenigen Maschinen und ansonsten per Hand durchgeführt. Es wurden Entwässerungskanäle gegraben und Pumpenstationen eingerichtet, um das Gebiet zu entwässern.

csm_2010_filsoe_02_c7192ac9a8

1950: Errichtung einer Scheune für die Getreidetrocknung

Um das Getreide von den Feldern am See zu trocknen, wurde eine Scheune von ursprünglich 30 m Länge, 20 m Breite und 16 m Höhe mit sechs Etagen und einen Fassungsvermögen von 13.000 t errichtet. Nach einem Feuer drei Jahre nach dem Bau wurde die Scheune aufgrund der rasanten Entwicklung in der Landwirtschaft erweitert

Foto: Blaabjerg Lokalhistorisk Arkiv

csm_Filsoe_Korntoerreriet_med_selvbindere_01_2a22ced5b8

2011 Übernahme des Gutshofs Filsø Gods durch die Stiftung Aage V. Jensen Fond im Herbst

Die Stiftung Aage V. Jensen Naturfond übernahm den Gutshof Filsø Gods, um eine Renaturierung des Sees durchzuführen. Man begann mit den vorbereitenden Arbeiten.

csm_Filsoe_Luftfoto_683x384_01_dad061743d

2012 Beginn der Arbeiten

Im Frühjahr wurde mit den Arbeiten um den See begonnen. Gebäude wurden abgerissen und im Seegebiet wurden Vogelinseln eingerichtet – und nicht zuletzt wurden die Kanäle mit Erde gefüllt. Im Juli wurde Wasser in das Seegebiet geleitet und im Herbst 2012 entstand der See aufs Neue mit nunmehr ca. 915 Hektar

Heute
Die Entwicklung des Sees verläuft viel besser als erwartet und bereits 2015 wurde die Renaturierung des Sees Filsø als „Das botanische Wunder“ bezeichnet. Man fand Pflanzenarten wie den Kriechenden Igelschlauch, dessen Vorkommen zuletzt in 1975 in Dänemark dokumentiert worden war. Seit der Renaturierung in 2012 ist der See zu einem der artenreichsten Seen mit 52 verschiedenen Pflanzenarten geworden

csm_Der_graves_01_ff3ed7d739